Das
war im Sommer 2014 ein euphorisch bejubelter Film, so einmalig, so wundervoll,
so großartig... und für mich leider auch so langweilig.
Diese
„coming of age“ Filme haben gern was herziges, wenn nicht gar zu Herzen
gehendes.
Im
Grunde ist es eine Langzeit-Doku, weil es veritable Schauspieler sind, die
innerhalb der 12 Jahre Drehzeit jedes Jahr für zwei Wochen vor Regisseur
Linklaters Kamera standen. Deren Entwicklung verfolgen wir von Kindheit zur
Jugend, von Ehe bis Scheidung und für den „boy“, um dessen boyhood es geht,
seinen Weg bis zum College.
Nun
ist die Veränderung von Kindern zu Erwachsenen nicht nur optisch dramatischer,
aber man erkennt natürlich auch, wie Patricia Arquette und Ethan Hawke – nun
ja, sich eben auch weiter entwickeln und verändern.
Das
macht inzwischen ja jede dritte Familie so: Geburten, Einschulungen,
Schulabschlüsse aller Art, Hochzeiten und sogar Beerdigungen werden für die
familiäre Videothek festgehalten. Soweit, so kein Megaereignis.
Für
Richard Linklater war es vermutlich eine größere Herausforderung wenn er die
Darsteller ein ganzes Jahr lang nicht gesehen hatte, die Story
weiterzuentwickeln. Insbesondere, weil er seinen vier Hauptakteuren
verhältnismäßig freie Hand gelassen hatte, ihre Geschichten selbst
fortzuschreiben. Trotzdem hatte er einen – wenn auch weiten –Rahmen vorgegeben.
Diese Beteiligung der Darsteller über 12 Jahre gibt diesem Film schon etwas
Besonderes.
Das
ist alles hübsch anzusehen. Allerdings verläuft das Leben dieser Protagonisten im
Grunde nicht anders als das anderer Figuren in anderen Filmen, wo der
Alterungsprozess durch die Maske hervorgerufen wird.
Aber
dennoch: Schöne Idee, gute Schauspieler, unerhebliche Handlung. Ach übrigens,
entgegen der landläufigen Meinung fand ich Lorelei Linklaters (Tochter des
Regisseurs) Leistung die bei weitem größere, viel eindringlicher als die des
Ellar Coltrane als Mason, dem Titelgeber. Aber das ist sicher Geschmacksache.
Wie alles, was so über die Leinwände flimmert.
Was
die Oscars angeht: Best Picture muss wirklich nicht. Arquette und Hawke für
Best Supporting Actor/Actress muss auch nicht.
Best
Director für Linklater... nojo, da setze ich ja ganz hoffnungsfroh auf
„Birdman“.
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