Donnerstag, 4. Februar 2010

Gefühlt gefügig

Da habe ich mir in jahrelanger grotesk hirnesker Schwerstarbeit die deutsche Sprache mit all ihren Tücken, Hintertürchen, Regeln, Geboten und Verboten... nein, gefügig gemacht kann ich nicht sagen. Vielleicht eher: ich habe ein Detente erreicht. Grundlage: sie tut mir nix, ich tu ihr nix. Da ich aber - worüber man sich gern mal bei mir beschwert - durch meine eigenen Erfindungen (Notwehr!) ihr - der Sprache - doch was tue mit meinen Versuchen, sie mir wohl in einer mir genehmen Form hinzubiegen, ist dieser Nichtangriffspakt auch nur ein Hirngespinst. Mein Hirn scheint sowieso nur aus Gespinsten zu bestehen, das nur nebenbei.
Jedenfalls kenne ich keine andere Sprache - und ich kenne die eine oder andere - die so lange, geschachtelte Sätze produzieren kann, für deren Verständnis man Stunden, Tage, Wochen braucht. Oder bräuchte, wenn man sich denn wirklich damit befasste, oder - wie ich es gern tu - sie überlese und zum späteren Verstehen in einem meiner spinnwebartigen Gespinste des Hirns zwischenlagere. Allerdings empfinde ich manchmal eine fast masochistische Freude daran, selbst solche Konstrukte zu bauen und die Mitmenschen damit zu verwirren. Zu quälen. Jawoll.
Im echten wahren Leben bin ich jedoch eine glühende Hemingway-Verehrerin. Auf jeden Fall was die Sprache angeht.
Meistens.
Also oft.
Na ja, manchmal.

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